Tritt man ganz unbefangen ein in die Weismainer Pfarrkirche meint man zunächst eine sehr alte romanische Kirche vor sich zu haben, doch ein Blick in den Chor verweist auf Gotik. Aber unbeschadet aller kunsthistorischen Überlegungen besticht und fasziniert die Größe und proportionale Ausgewogenheit des Kirchenraumes. Man ist wahrhaft in einem Gotteshaus.
Es ist durchaus anzunehmen, dass in Weismain bereits vor der Gründung des Bistums Bamberg 1007 eine Kirche stand.
Die Kirche, wie man sie heute erlebt, ist Produkt vieler Umbauten und Renovierungen.
Die im Herbst 1990 im Gewölbe des Chorraumes entdeckte Jahreszahl 1538 lässt den Schluss zu, dass der Chor und sicher auch der Turm um diese Zeit erbaut worden sind. Die Menschen wollten sich entsprechend ihrem Selbstverständnis und auch der Bedeutsamkeit ihres Ortes auch eine große Kirche bauen mit einem weit ins Umland ragendem Turm, ähnlich den großen Reichsstädten in dieser Zeit.
Leider war das zugehörige dreischiffige Langhaus möglicherweise ungenügend geplant und die finanziellen Mittel nicht ausreichend, sodass es 1887 wegen Baufälligkeit geschlossen und 1889/91 durch einen genialen Neubau ersetzt werden musste. Der Anbau der Sakristei an der Nordwand des Chores mit Entfernung der Stützpfeiler aber verursachte erhebliche Schäden des Chorgewölbes, die 2010/11 mittels einer sichernden Stahlkonstruktion behoben werden mussten.
Es ist durchaus anzunehmen, dass in Weismain bereits vor der Gründung des Bistums Bamberg 1007 eine Kirche stand, bereits in karolingischer Zeit, möglicherweise auch noch früher in Relation zur Urpfarrei St. Kilian Altenkunstadt und den 14 Slawenkirchen in der Regnitz- Obermainregion. Gesicherte Erkenntnisse dazu scheinen noch nicht vorzuliegen, aber vermuten kann man es durchaus.